Klimasitutation Landkreis Leipzig - Daten & Fakten

Der gemessene Temperaturanstieg

Im 20. Jahrhundert trat ein außergewöhnlicher, globaler Temperaturanstieg auf. Mit zahlreichen und langjährigen Untersuchungen ist inzwischen eindeutig belegt, dass der Einfluss des Menschen diese globale Erwärmung verursacht. Bereits heute ist für Deutschland eine um 2 Grad höhere durchschnittliche Jahrestemperatur gegenüber dem Beginn der Messungen 1881 zu verzeichnen.

Quelle: Klimaschutzkonzept Landkreis Leipzigvergrößern
Entwicklung der mittleren Temperatur im Landkreis Leipzig von 1850 bis 2020 mit 30-jährigen Mittelwerten ab 1851, 1931 und 1991

Im Landkreis Leipzig beträgt der gemessene Temperaturanstieg 1,6°K: von 8,6°C (Mittelwert 1851-1870) auf 10,2°C (Mittelwert 1991-2020). In Sachsen hat die mittlere Anzahl von Sommertagen (Tagesmaximum der Lufttemperatur über 25°C) bereits um 34 % zugenommen: Zwischen 1961 und 1990 gab es im Mittel 32 Sommertage, 1991 bis 2019 waren es 42 Tage.

Störung im Landschaftswasserhaushalt

Die Änderung im Temperatur-und Niederschlagsregime begünstigen zunehmend den Aufbau bzw. die Ausprägung von Trockenheit. Mit steigenden Temperaturen führt die ebenfalls steigende Verdunstung zur (saisonalen) Austrocknung von Böden. Anstatt zu versickern, verdunstet das Regenwasser und führt so zu einer negativen Wasserbilanz im Jahresverlauf.

Quelle: ReKISvergrößern Klimatische Wasserjahresbilanz in der Region Westsachsen 1961 bis 2019

Von Ende 2017 bis Mitte 2021 summierte sich ein besonders schwerwiegendes Defizit in der Wasserbilanz durch zu wenig Niederschlag, sehr viel Sonnenschein und zu hohen Temperaturen. Durch das Fehlen von mehreren einhundert Liter Wasser pro Quadratmeter sind sowohl Oberflächenwasser als auch Grundwasserkörper im Landkreis Leipzig stark gestört.

Treibhausgas-Ausstoß durch Energieverbrauch

In Deutschland gehen über 80% der Treibhausgasemissionen auf den Energieverbrauch zurück. Für den Landkreis Leipzig sind diese daher im Klimaschutzkonzept detailliert untersucht.

Quelle: Klimaschutzkonzept Landkreis Leipzigvergrößern Treibhausgas-Ausstoß durch Energieverbrauch im Landkreis Leipzig 2019

Im Jahr 2019 entstanden die meisten Treibhausgase im Landkreis Leipzig im Zusammenhang mit dem Wärmebedarf. Ein Drittel aller Treibhausgase im Energiesektor stammen aus dem Kraftstoffverbrauch. Etwas weniger als ein Drittel entsteht im Zusammenhang mit dem Stromverbrauch. Die absoluten Energiemengen sind im Punkt Energiesituation dargestellt.

Hier nicht dargestellt sind die THG-Emissionen im Zusammenhang mit der Landnutzung, Abwasser- & Abfallbehandlung bzw. Lösemittel und anderer chemischer Produkte wie Schutzgasen.

Vergleich Treibhausgas-Emissionen

Quelle: Klimaschutzkonzept Landkreis Leipzigvergrößern Treibhausgas-Ausstoß durch Energieverbrauch absolut (Balken) und spezifisch (Linien). Entwicklung der Emissionen Landkreis Leipzig (blau) und Deutschland (grau) 2017 bis 2019 2019

Absolut liegen die spezifischen Emissionen des Landkreises jedoch etwa 32 % über dem gesamtdeutschen Durchschnittswert. Die hauptsächlichen Ursachen hierfür sind in den Emissionen des Verkehrs- und des Industriesektors im Landkreis Leipzig zu finden.

Energieverbrauch und Treibhausgas-Ausstoß

Quelle: Klimaschutzkonzept Landkreis Leipzigvergrößern Zusammenhang zwischen Energieverbrauch und THG-Ausstoß im Landkreis Leipzig zwischen den Energieträgern. Oben farbig: Endenergieverbrauch 2019 (EEV), Unten grau: THG-Ausstoß

Entsprechend des hohen Emissionsfaktors entfallen auf den Stromverbrauch deutlich mehr Treibhausgase, als dieser anteilig am Gesamtenergieverbrauch einnimmt (vgl. Abbildung 4-15). Dadurch wird ersichtlich, dass im Landkreis Leipzig durch Strom und Erd-/Flüssiggas nahezu gleich viel Emissionen ausgestoßen werden, obwohl doppelt so viel Gas wie Strom verbraucht wird. Daneben lohnt ein Blick auf die erneuerbaren Energieträger: Hier hat erneuerbare Wärme den niedrigsten Emissionsfaktor und damit das günstigste Verhältnis zwischen Energieverbrauch und THG-Ausstoß. Ein deutlich ungünstigeres Verhältnis besteht bei erneuerbaren Kraftstoffe auf Grund des aufwändigen Herstellungsprozesses über landwirtschaftliche Biomasse. Dennoch besteht durch Biokraftstoffe ein hohes THG-Einsparpotenzial gegenüber fossilen Kraftstoffen.

Alle Abbildungen, Erläuterungen und Schlussfolgerungen finden Sie im: