In den vergangenen Tagen und Wochen wurden dem Gesundheitsamt ansteckende Durchfallerkrankungen in zwei Kindereinrichtungen gemeldet. Bereits im Juli war in einer Einrichtung eien Erkrankung mit Durchfall und Erbrechen aufgetreten, bei dem ein EHEC-Erreger nachgewiesen werden konnte. Es handelte sich um einen Erregertyp, der nur leichte Erkrankung hervorrief. Einige Zeit später erkrankten in derselben Einrichtung 12 weitere Kinder. Trotz umfangreicher Untersuchungen auch in der Umgebung der Kinder konnte in diesen weiteren Fällen keine EHEC-Infektion nachgewiesen werden. Diese Krankheitsursache blieb ungeklärt.

Anfang August wurde in einer weiteren Einrichtung eine Erkrankung gemeldet, bei dem eine EHEC-Infektion festgestellt werden konnte. Daraufhin hat das Gesundheitsamt gezielt die Umgebung untersucht und konnte sechs weitere Stuhlbefunde mit dem Erregernachweis enterohämorrhagischer E. coli (EHEC) führen. Diese Kinder sind jedoch nur sog. Ausscheider, d.h. die scheiden den Darmkeim zwar aus, haben aber keine Krankheitssymptome.

Erkrankungen mit Durchfallgeschehen durch die verschiedenen EHEC-Erregertypen gehören zum Alltag des Bereichs Hygiene im Gesundheitsamt. Nicht alle Erreger führen zu Krankheitserscheinungen oder zum sog. hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS). Bei EHEC können eine Vielzahl unterschiedlicher Stämme diagnostiziert werden. Viele dieser Krankheitserreger verursachen, wie im aktuellen Fall, nur leichte Krankheitsverläufe. Um festzustellen, um welchen Erreger es sich handelt, muss dieser zunächst typisiert werden, ein Ergebnis um welchen Typ es sich bei den sechs Erregernachweise handelt, erwarten wir in einigen Tagen. Aus den bisherigen Krankheitsverläufen gibt aber keinerlei Anhaltspunkte, dass es sich um den gefährlichen Typ handelt.

Gemeinschaftseinrichtung und Gesundheitsamt stehen im täglichen Kontakt, um aktuelle Informationen auszutauschen. Die erforderlichen Hygienemaßnahmen sind mit den Einrichtungen abgestimmt. Mit den Betroffenen wurden individuelle Maßnahmen eingeleitet. Die Fachleute aus der Hygiene sind auch dabei, mögliche Ursachen zu ermitteln, es gibt jedoch keine konkreten Hinweise auf eine Infektionsquelle. Die Umgebungsuntersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Absprachen zwischen Gesundheitsamt und Lebensmittelüberwachungsamt erfolgten. EHEC- Infektionen treten weltweit auf. Einzelfälle wurden im Landkreis in der Vergangenheit jährlich gemeldet. Übertragen werden können die Erreger durch Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder dem Kontakt z. B. mit Wiederkäuern. Das Gesundheitsamt warnt vor unnötiger Panik, da der Ehec-Erreger regelmäßig immer wieder auf tritt. Hygiene ist hier das A und O bei der Vorbeugung. Unsere Empfehlungen für ein gute Handhygiene: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen, auch der Fingerzwischenräume, mit Seife für etwa 20-30 Sekunden und sorgfältiges Abtrocknen:
    vor der Zubereitung von Speisen,vor dem Essen,nach dem Toilettengang,nach Kontakt mit Tieren.
Silke Schäpling Amtsärztin

Diese Pressemitteilung wurde erstellt von Brigitte Laux.